Unglücklicher Saisonstart in die Frauen-Regionalliga

Am Wochenende des 14. und 15. Oktober startete die Frauen-Regionalliga in die diesjährige Saison. Der Schachverein Riegelsberg durfte an diesem Wochenende eine Doppelrunde ausrichten, bei der unsere Frauen und Freiburg-Zähringen gegen die Mannschaften aus Oberhessen-Echzell und aus Eschborn antreten sollten. Ein besonderer Leckerbissen für alle Schachfreunde war dabei, das die Badenerinnen mit der Großmeisterin Barbara Hund am Spitzenbrett antraten.

Ein erster Wermutstropfen war bereits, dass die Gäste aus Eschborn am Samstag wegen der Schulferien in Hessen um Spielverlegung baten, sodass wir an diesem Tag nur Zuschauer eines ungefährdeten 4:0-Siegs der Zähringer waren.

Am Sonntagmorgen griffen dann unsere Damen erstmals gegen die Oberhessinnen zu den Figuren. Elisabeth Alt, die kurzfristig für die erkrankte Helen Weinmann am Spitzenbrett antreten musste,  hatte es mit einer Gegnerin zu tun, die über 350 Wertungspunkte mehr aufwies, aber an den anderen drei Brettern waren Luisa Holschuh, Barbara Alt und Katharina Weiten leicht favorisiert.

Der Kampf begann auch verheißungsvoll, Luisa sicherte sich schnell einen leichten Vorteil, und Barbara bekam auf ihr Bauernopfer in der Eröffnung eine als etwas minderwertig geltende Variante vorgesetzt. Katharina kam aus einer für sie unbekannten Eröffnung zu einer komplizierten Stellung, die ihr alle Chancen bot. Elisabeth hielt sich in der Eröffnung, die die Gegnerin scharf anlegte, tapfer. Nach gut zwei Stunden Spielzeit hatte sich Luisa eine Mehrfigur und einen gefährlichen Freibauern erarbeitet, jederzeit war mit Aufgabe der Gegnerin zu rechnen. Bei Katharina war immer noch alles offen. Elisabeth schaffte es nach heftigen Verwicklungen im Mittelspiel, die eigentlich die Stärke ihrer Gegnerin sind, in ein nahezu ausgeglichenes Turmendspiel abzuwickeln, nur Barbara fand trotz langen Überlegens nicht den richtigen Plan und geriet immer mehr unter Zeitdruck. Aber dann begann das Unglück seinen Lauf: Luisa übersah eine Kontermöglichkeit ihrer Gegnerin und musste in ein Remis durch Dauerschach einwilligen. Zwar gelang Katharina durch eine hübsche Kombination die kurzzeitige Führung, aber Barbara blieben nur noch 19 Sekunden für die letzten 15 Züge, und als sie einmal kurz überlegte, fiel ihr Blättchen zum 1,5:1,5 Ausgleich für die Gäste. Elisabeth wehrte sich lange und gut gegen die Gegnerin, aber gerade als sie endgültig den rettenden Remishafen erreichen konnte fehlte ihr etwas Routine. Sie stellte ihren König so unglücklich, dass eine taktische Möglichkeit, eine sogenannte Umgehung, ihrer Gegnerin den eigentlich nicht mehr verdienten vollen Punkt und damit den Gästen einen glücklichen 2,5 zu 1,5 Sieg brachte.

Damit steht die Mannschaft nach der 1. Runde bereits unter Druck, bei einer Niederlage in der Nachholpartie gegen Eschborn kann die Mannschaft schon tief in den Abstiegsstrudel geraten.

Am Ende bleibt noch zu berichten, dass das Spiel der Großmeisterin zu beobachten eine reine Freude war. In der 1. Partie kam sie durch ein mutiges Figurenopfer in Vorteil und erstickte dann jedes Gegenspiel der Gegnerin im Keim. Die 2. Partie genügte ihr ein Positionsvorteil, den sie in der Eröffnungsphase erreichte, um mit einfachen Zügen die Gegnerin so unter Druck zu setzen, dass Fehler nicht ausblieben. Der Kampf Zähringen gegen Eschborn endete 3:1.

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