Vier Mannschaften starteten in die Saarländischen Vereinsmannschaftsmeisterschaften

Am 22. September war Runde 1 in der neuen Saison angesetzt. In diesem Jahr gab es zwei bedeutende Veränderungen: in der Kreis- und Beziksliga wurde die Mannschaftsstärke von 8 Spielern auf 6 reduziert, und in allen Klassen wird ab dieser Sasion mit einer verkürzten Bedenkzeit („Fischer kurz“) gespielt.

Einem Spieler stehen nun „nur“ noch 90 Minuten für 40 Züge plus 30 Minuten für den Rest der Partie bei einem Bonus von 30 sec. pro Zug zu. Vorallem die Reduzierung der Spielerzahl machte einige personelle Umplanungen gegenüber der Vorsaison nötig. Um unsere jüngeren Nachwuchsspieler Spielpraxis zu ermöglichen, meldeten wir eine zusätzliche Mannschaft in der Kreisliga. Nach Veröffentlichung der Spielerlisten war aber schnell klar, dass durch die Reduzierung der Spieler in diesen Ligen auch die Spielstärke an den hinteren Brettern zunahm, was die Einsatzplanung für unsere Jüngsten erschwert. Unsere 1. Mannschaft begann bei der Spielgemeinschaft Bliestal-Kirkel; mit Cedric Chassard, Moritz Ewerhardy und Emily Fuchs stehen drei unserer besten Jugendlichen in der Stammmannschaft. Zudem wird die Mannschaft durch unsere Gastspieler Rick Frischmann (unser ehemaliger Jugendspieler, nun Spitzenspieler beim SC Schwarzenbach in der Oberliga Südwest) und Herbert Bastian (Spitzenspieler der SVG Saarbrücken in der Oberliga und unserer Jugendtrainer) ergänzt.

Die Anreise nach Blieskastel gestaltete sich für die 1. Mannschaft aufgrund einer Autobahnsperrung als schwierig. Während Mannschaftsführer Marlon Schäfer dank Herberts Bastians Spezialroute pünktlich um 3 Uhr da sein konnte, verspäteten sich die restlichen Spieler aufgrund der Verkehrssituation. Dies war allerdings kein Problem, da der Gegner nur mit vier Spielern und ohne Partieformulare vor Ort war. Gegen 15.45 Uhr waren dann sieben der acht Spieler von Bliestal/Kirkel anwesend und Partieformulare waren organsiert, sodass die Uhren gestartet wurden. Rolf Grewenig konnte noch in der Eröffnungsphase durch eine Kombination eine Figur gewinnen, sodass wir früh mit einem Punkt in Führung gingen. Michael Schwindling mit den weißen Steinen brachte gegen den sehr passiven Aufbau seines Gegner ungehindert alle seine Figuren in Stellung und startete schließlich einen gewinnbringenden Angriff auf den schwarzen König. Währenddessen legte Jörg Bröders Partie eine hohe Schlagzahl vor und war bereits im Endspiel angelangt. Sein noch sehr junger Gegner hatte dabei bis zum Schluss Chancen auf das Remis, letztlich konnte sich aber Jörg mit seiner Erfahrung durchsetzen. Mit der 3:0 Führung war nach etwa 2 Stunden Spielzeit der Mannschaftssieg bereits in greifbarer Nähe, dennoch entwickelte sich an den restlichen Brettern ein spannender Kampf. Moritz Ewerhardy einigte sich in komplizierter Stellung mit seinem Gegner auf eine Punkteteilung. Spitzenbrett Herbert Bastian sah sich mit der seltenen Aljechin-Verteidigung konfrontiert und strebte einen eher ruhigen Aufbau mit harmonischer Figurenentwicklung an. Die sich ergebende Mittelspiel-Stellung war zwar ungefähr ausgeglichen, enthielt aber noch genug Spiel, dass sich Herbert aufgrund seiner Spielstärke durchsetzen konnte. Mit einer schönen Schlusskombination erzwang er die Aufgabe des Gegners und sicherte uns den Mannschaftssieg. Cedric Chassard hatte durch eine gute Kontrolle des Zentrums das Gegenspiel seines Gegners ausgeschaltet. Als dieser es trotzdem mit einem Königsangriff versuchte, wurde er von Cedric eiskalt ausgekontert, der seinerseits mit einem Königsangriff erst Material und schließlich die Partie gewann. Emily Fuchs hatte in einem langen Kampf ihren Gegner in einem ungleichfarbigen Läuferendspiel überspielt, entschied sich dann aber leider für die falsche Gewinnidee. Ihr Gegner konnte so in eine Remis-Stellung abwickeln, in der sie sich trotz Mehrbauern mit der Punkteteilung zufrieden geben musste. Da der Gegner von Marlon nicht erschienen ist, wurde alle Partien ab Brett drei am grünen Tisch für uns gewertet, sodass aus dem 7:1 ein 8:0 Sieg wurde.

Riegelsberg 2 empfing zu Hause die Spieler aus Merzig.

Durch unsere stärkeren Spieler an den hinteren beiden Brettern ging die Mannschaft als leichter Favorit an die Bretter.

Als Steven Müller an Brett 3 als einziger nominell schwächerer Riegelsbeger früh die 1:0-Führung erzielte, schien alles positiv zu verlaufen, und so schien es auch nicht tragisch, dass Christoph Büch an Brett 6 seinen Vorteil im Endspiel einbüßte und in ein Remis einwilligte.

Durch eine Abwicklung in ein genau berechnetes Bauernendpiel hatte Alxander Groß an Brett 5 eine Gewinnstellung erreicht, die er auch bald zum vollen Punkt führte. Andreas Röhrig hatte an Brett 2 für ein Bauenopfer unzureichende Kompensation, und die Stellung seines Gegners verbesserte sich Zug um Zug. Auch Reinhard Reichel hatte am Spitzenbrett ein eher schlecht stehendes Endspiel. Aber Ronny Heisel an Brett 4 hatte einen derartigen Angriff, dass sein voller Punkt nur noch eine Frage der Zeit schien.

Gerade diese Partie sorgte für den Umschwung, Ronny entschied sich für den falschen Angriffsweg und lief in einen Konter, der ihn sogar den ganzen Punkt kostete.

Als dann auch Andreas zuerst seine letzten Angriffshoffnungen und dann die Partie aufgeben musste, hatte Reinhard seine Stellung in ein Turmendspiel abgewickel, bei dem er zwar einen Bauern weniger hatte, das aber bei seiner Endspielstärke sicher Remis halten konnte, sodass die Mannschaft am Ende mit einem 3:3 und damit nur einem Mannschaftspunkt zufrieden sein musste.

Gemäß Turnierreglement musste unsere 3. Mannschaft gegen unsere 4. Mannschaft starten.

Als Erster konnte unser Nachwuchsspieler David Bastian an Brett 6 für die 4. gegen seinen Namensvetter David Dupont punkten. Nachdem Beide fleißig Material abgetauscht hatte hatte David Bastian im Endspiel mit Springer und jeweils 5 Bauern das bessere Gespür; er schob 2 verbundene Bauern ins gegnerische Lager, verbesserte seine Königstellung und tauschte dann seinen Springer gegen den des Gegners. Kurz nach 16.00 Uhr gab David Dupont auf, da er eine Bauernumwandlung nicht mehr verhindern konnte.

10 Minuten später sicherte der nominell stark überlegene Hans Jürgen Alt gegen Stefan Fuchs-Marquedant an Brett 1 den 2. Brettpunkt für die 4. Nachdem sich Hans Jürgen am Anfang schwer tat und Stefan gut mithielt hatte Hans Jürgen durch eine 3zügige Kombination einen Bauerngewinn geplant; eine Unkonzentriertheit von Stefan ermöglichst ihm allerdings eine Springergabel mit Damen- und damit Brettpunktgewinn.

An Brett 2 kämpfte Helen Weinmann gegen Arnor Schampel. Eröffnung und Mittelspiel verliefen auf Augenhöhe; im Bauernendspiel traf Helen nicht die richtige Entscheidung und musste sich nach knapp 2 Stunden geschlagen geben.

Auch Walter Volkmar streckte fast zeitgleich am 3. Brett gegen Marcus Zappen zum Ausgleich für die 3. die Waffen. strecken. Walter hatte eine komplizierte Stellung mit einer unsicheren Königstellung.

Marcus warf all seine Figuren auf den König, und trotz heftiger Gegenwehr konnte Walter letztendlich Materialverlust nicht vermeiden.

Nach gut 3 Stunden Spielzeit erhöhte an Brett 5 Hans Werner Ewerhardy trotz zwischenzeitlicher positioneller Nachteile mit seinem Sieg gegen Carsten Chassard auf 3:2 für Riegelsberg 4.

Nun musste das Duell Ernst Groß für die 3. gegen Barbara Alt die Entscheidung bringen. Aus der Eröffnung heraus hatte sich Barbara einen leichten Vorteil erarbeitet und einen Zentralbauern erobert. Ernst warf seine ganze Spielerfahrung in die Partie und wehrte alle Angriffe immer wieder ab. Nachdem sich Barbara noch die Qualität sichern konnte sah es zumindestens nach einem sicheren Remis aus. Doch Barbara verlor plötzlich eine Figur, und die Vorteile waren plötzlich auf Seiten der 3. Mannschaft. Allem Frust zum Trotz lockte Barbara den gegnerischen König in die Brettmitte, so dass ihre Schwerfiguren gute Angriffsmöglichkeiten fanden. Kurz vor 20.00 Uhr einigten sich beide dann auf Remis, so dass der Mannschaftssieg in Runde 1 an Riegelsberg 4 ging.

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